Mittwoch, 1. Oktober 2014

Julikas (zweiter) erster Schultag

Julikas (zweiter) erster Schultag













Gleich nach dem ersten Wochenende nach unserer Ankunft holte uns der Alltag ein. Am ersten September begann für Julika die Schule, für Kilian die Vorschule und für Alex die Arbeit.

Erstklassfeier auf dem Schulhof
Kilian sollte um 08.15h in der Vorschule sein, Julikas Einschulungsfeier begann um 08.45h am Hauptgebäude des Gymnasiums #3. (Die Vorschule ist ein „Ableger“ dieses Gymnasiums und befindet sich in einer anderen Straße.) Gemeinsam gaben wir Kilian in der Vorschule ab, wo wir ihn dann alleine lassen mussten. Alex machte sich auf den Weg zur Arbeit und Julika, Laurenz und ich gingen zur Schule. Dort fand auf dem Pausenhof eine große Feier statt mit Gesang, Tanz und Reden. Julika stand etwas verloren zwischen all den russischen Kindern, hat aber immer tapfer gelächelt, wenn sie mich sah.


Julika auf dem Pausenhof mit ihrer Klassenlehrerin



Etwas verloren zwischen all den russischen Kindern. 


Nach dem offiziellen Teil gingen alle Grundschüler mit ihren Eltern in das Vorschulgebäude, in dem sich auch die ersten Klassen befinden. Dort durften die Erstklässler in den Klassenzimmern Platz nehmen, bekamen ihre Bücher und hatten auch schon ein paar Minuten Unterricht. Damit war der offizielle Teil bereits beendet und für Julika war Schluss. Ein aufregender Tag für sie! 

Im Schulgebäude


Im Klassenzimmer


Am Nachmittag an der Wolga
Am Nachmittag gab es für alle Erstklässler noch eine hochoffizielle Feier an der Wolga, an der auch der Gouverneur der Region Samara teilnahm und allen Schüler ein kleines Geschenk überreichte. Auch hier gab es wieder Gesang, Tanz und Reden. Der erste September ist ein wirklich wichtiger Tag in Russland.






Julikas neuer Freund, Maxim
Spektakel, Spektakel...

Julikas Klasse 1B (sprich "1 Wä", dritter Buchstabe im kyrillischen Alphabet) 



Für Kilian allerdings auch, denn er war ja ganz alleine geblieben und musste sich irgendwie durchschlagen. Die folgenden zwei Wochen waren für ihn dann auch sehr hart, denn er verstand kein Wort Russisch und blockte sofort ab, wenn die Erzieherinnen ihn auch nur irgendwie ansprachen. Es war auch für mich sehr schwer früh am Morgen einen weinenden Kilian zurückzulassen.

Von Seiten der Schule haben wir nur wenig Unterstützung erfahren. Die Erzieherinnen und Lehrerinnen sind zwar alle sehr nett, aber eine Verständigung zwischen uns war und ist eigentlich nicht möglich, da wir kein Russisch und sie kein Englisch, geschweige denn Deutsch können. So erhielt Julika in den ersten Wochen regelmäßig Französischunterricht, obwohl wir dreimal explizit erklärt hatten, dass wir das nicht möchten und statt dessen lieber Russischunterricht hätten, damit die Kinder sich möglichst schnell einleben könnten.

Es gab auch noch so einige andere Startschwierigkeiten, wie z.B. Julikas Stundenplan. Am Anfang wurde uns erklärt, dass der Stundenplan noch nicht stehe und es deshalb für jeden Tag einen neuen gäbe. Das heisst, dass jeden Tag, wenn ich Julika von der Schule abholte, ein neuer Stundenplan am schwarzen Brett hing. Und ob der dann für den Folgetag tatsächlich zutreffen würde, war ungewiss. Das bedeutete auch für mich, dass ich erstmal nicht unterrichten würde, weil einfach keine Stunden dafür eingerechnet waren. (Ich muss dazu sagen, dass ich im Juli eine E-Mail der Direktorin erhielt, mit der Anfrage, den deutschen Kindern Deutschunterricht zu erteilen.) Nach zwei Wochen wurde uns gesagt, dass der Stundenplan jetzt fix sei und wann ich mir vorstellen könne zu unterrichten. Ich sagte der Direktorin, dass ich Julika (meine einzige Schülerin in Klasse 2) gerne 4 Stunden pro Woche unterrichten möchte. Darauf hin tat sich eine ganze Zeit lang nichts und jetzt, in der 5. Schulwoche, hat Julika endlich einen Stundenplan. Aber ich bin mir sicher, dass der bestimmt nochmal geändert wird. ;-) Vom Deutschunterricht ist seit dieser Zeit keine Rede mehr und deshalb unterrichte ich Julika nachmittags zu Hause.
Die ersten Wochen waren auf alle Fälle sehr spannend für uns alle. Da ich eigentlich nie wusste, was Julika am nächsten Tag für Fächer hat, habe ich ihr einfach immer alle Bücher eingepackt. Ab und zu Sportkleidung und manchmal den Malkasten. Glücklicherweise hat Julika einen Jungen in ihrer Klasse, der zweisprachig aufwächst – deutsch und russisch. Er hilft Julika während des Unterrichts und somit ist es für sie schon etwas einfacher. In Kilians Vorschule sind noch zwei weitere „BOSCH-Kinder“,die Deutsch und Russisch sprechen, und Kilian geht inzwischen relativ gerne dorthin, wenn auch nicht mit Begeisterung.

Aber es wird sicher besser mit der Zeit. Mittlerweile kommen die Kinder von der Schule nach Hause und erzählen mir ganz stolz, welche russischen Wörter sie gelernt haben. Bald werden sie besser sprechen als Alex und ich, denn wir haben bis dato leider auch noch keinen Unterricht.  




Weitere Eindrücke von Julikas (zweitem) ersten Schultag: 






Kilian im Baum





1 Kommentar:

  1. Sehr geehrte Frau Pauser,

    es geht um Ihren Mover in Erlasee. Bitte setzen Sie sich mit uns in Kontakt unter der E-Mail-Adresse: stock@raising-power.com - vielen herzlichen Dank!

    Mit freundlichen Grüßen
    Raising Power GmbH

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