Sonntag, 8. März 2015

Masleniza - Der russische Fasching

In der Woche vom 16. bis 22. Februar, feierten die Russen "Масленица" oder in ins Deutsche übersetzt Masleniza, die Butterwoche. Masleniza ist ein traditionelles Fest, das am Ende des Winters gefeiert wird, um eben diesen zu vertreiben und den Frühling zu begrüßen.

Masleniza ist ähnlich unserem Fasching, dauert aber eine ganze Woche. Jeder Tag der Woche hat einen bestimmten Namen, z.B. ist der Montag der "Tag der Begrüßung". Hier wird die Masleniza, eine große Puppe aus Stroh, willkommen geheißen. Der Mittwoch ist der "Tag des Leckermäulchens". An diesem Tag kommen die Schwiegersöhne zu ihren Schwiegermüttern zum traditionellen Pfannkuchen-Essen. (Je nach Beliebheit des Schwiegersohnes fällt der Abend länger oder kürzer aus.)

Überhaupt sind Pfannkuchen oder "Blini" das traditionelle Essen während dieser Woche. Es gibt die ganze Woche lang jeden Tag Pfannkuchen in verschiedensten Variationen: mit Käse, mit Kaviar, mit Hackfleisch oder geräuchertem Fisch, mit Honig, mit Konfitüre und Sauerrahm und, und und. Warum Masleniza "Butterwoche" heißt, kann ich euch leider nicht sagen. Viel treffender fände ich "Pfannkuchenwoche".

Fleißig am Verzieren
Die Woche endet schließlich am Sonntag mit dem "Tag der Vergebung", an dem man sich gegenseitig um Vergebung bittet und dem Verbrennen der Masleniza Puppe. Das Verbrennen der Puppe, das wir mit großem Interesse erwartet hatten, fand leider nicht statt. Die Stadt Samara hat es aus Sicherheitsgründen untersagt.

Schon fast fertig! 
Aber wir wollten natürlich auch Masleniza feiern und sind auf Empfehlung unserer Russischlehrerin am Sonntag nachmittag alle zusammen ins Literatur-Museum, in dem auch Aktivitäten für Kinder angeboten wurden. So konnten Julika und Kilian Lebkuchen mit Zuckerguss verzieren und natürlich danach aufessen. Laurenz hat sich nur auf das Essen beschränkt. :-)

Julikas fertiges Meisterwerk 
Kilians fertiger Lebkuchenlolly
Es gab Tee aus dem Samowar, Schlittenfahrten und ein Schneelabyrinth, das mit Farbe bemalt werden durfte. Als Andenken haben wir zwei handgemachte Masleniza Puppen gekauft. Und natürlich gab es auch dort Blini! 
Masleniza-Puppe für Jungs... 

...und für Mädchen. 

Schlittenfahren ist lustig!


Außerdem war der lokale Fernsehsender vor Ort und ratet mal, wen die interviewen wollten? Die Auflösung könnt ihr hier sehen: http://www.youtube.com/watch?v=NMMAsdyrDuI (Ich habe es noch gar nicht angesehen; ist bestimmt peinlich... )

Im Anschluss an den Besuch im Museum sind wir noch auf den zentralen Platz der Stadt gegangen und haben uns dort die vielen, vielen Buden angeschaut, in denen Kunst, Krempel und Kitsch angeboten wurde. Natürlich konnte man auch dort wieder Blini kaufen. Den Platz überragte eine große Masleniza Puppe (die leider nicht verbrannt wurde) und es schien, als ob die halbe Stadt sich dort eingefunden hätte.
Herzliche Grüße an alle!

Es war auf alle Fälle sehr interessant und wir hatten einen tollen Tag.